Aus aktuellem Anlass: Das Dilemma mit Social Media, Mailings und Datenschutz

Es treibt uns wirklich um, dass es in diesen Zeiten immer schwieriger wird, ohne schlechtes Gewissen Social Media zu machen. Algorithmen, die die Reichweite beschränken, sind noch das kleinste Problem. Dass man fragwürdige Tech-Milliardäre unterstützt und denen seine wertvollen Daten gibt, schon ein größeres. Und jetzt, da Meta mit der neuen AI-Funktion wesentliche Datenschutz-Funktionen einschränkt, würden wir Facebook, Messnger, Instagram und WhatsApp noch lieber heute als morgen verlassen. Doch wie erreichen wir unsere Gäste? Ein Dilemma.

Und dann streikt das Mailing-Tool

Eigentlich könnten wir da relativ gelassen sein. Denn unser wirksamstes Info-Tool ist ohnehin unsere Mailing-Liste. Gestern konnten wir nun aber plötzlich kein Mailing mehr versenden. Fehlermeldungen gab es keine, aber nach langem Herumsuchen war klar: Unser Anbieter hatte die Quota für den kostenlosen Account so weit gesenkt, dass wir zu viele Empfänger:innen hatten und unser Mailing stillschweigend nicht mehr versendet wurde. Gleichzeitig hat er den kleinsten Tarif derart teuer gemacht, dass wir als kleiner Verein, der keine Einnahmen hat, ihn nicht zahlen können und wollen. Und dass er in den USA gehostet ist, hat uns auch immer weniger gefallen.

Kurzum, wir sind – mit einigem Aufwand – zu einem anderen Anbieter umgezogen. Einer, der in der EU hostet und faire Tarife für kleinere Accounts anbietet.

Alternativen Kanäle im Fediverse und bei Signal

Dennoch hat uns das nachdenklich gemacht. Dass wir – vor allem, wenn man kurzfristig einen so tollen Gig wie den von Desperate Journalist nochmal ankündigen will – auf einen Schlag von seinen Empfänger:innen abgeschnitten ist. Da müssen alternative Kanäle her.

Jetzt sind wir zwar seit der Löschung unseres Twitter-Accounts schon seit gut zwei Jahren aktiv auf Mastodon im Fediverse unterwegs, unsere Reichweite kommt dort aber lange nicht an Facebook & Co heran. Und aktuell ziehen Wechselwillige leider eher zu Bluesky als in das offene und selbstverwaltete Fediverse. Diesen Kanal wollen wir aber nicht auch noch bespielen, zumal Bluesky aus unserer Sicht durchaus das Risiko hat, einen ähnlichen Weg wie Twitter, Facebook & Co zu gehen.

Deshalb haben wir jetzt mal eine Gruppe in Signal eingerichtet. Alle, die sich nicht auf Mails verlassen wollen und die Social-Media-Giganten meiden wollen, laden wir ein, ihr beizutreten. Der Datenschutz ist dort sehr gut. Wir werden dort unsere Mailings parallel publizieren und die ein oder andere News, die wir aktuell noch am ehesten in Facebook oder auf Mastodon posten. Diskussionen haben wir deaktiviert, da wir die Gruppe primär als Info-Kanal verwenden wollen und keinen Informations-Overflow auslösen möchten.

Alle erwähnten Kanäle findet ihr in der Sidebar unserer Website. Wir freuen uns auf viele aktive Follower:innen im Fediverse und Signal und auf neue Abonnent:innen unserer Mailing-Liste. 🙂

Ein Gedanke zu “Aus aktuellem Anlass: Das Dilemma mit Social Media, Mailings und Datenschutz

  1. Hey Ihr Lieben, danke für das Lagebild! Es wird immer deutlicher, dass wir Subkulturleute uns austauschen und gemeinsam nach Ideen suchen müssen. Beim Ringen um sichere und verlässliche Kommunikationskanäle sollten wir zusammenarbeiten und uns gegenseitig zuhören. Die Idee mit dem Signal-Kanal finde ich gut, wenngleich ich in letzter Zeit vermehrt Warnendes auch über Signal gehört habe… Mit Mastodon bin ich gar nicht klargekommen. Fediverse kenne ich gar nicht. Es bleibt irgendwie schwierig finde ich…

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